Ökumenischer Vortrag: Kunstreligion

Verschiedene Aspekte der Religion haben eine Wandlung durchlebt und sind ins Repertoire der Kunst aufgenommen worden. Wenn die Kunst sich das Ritual aneignet, verändert sich auch der Anspruch der Kunst. Schon in der Antike sprach man vom poeta vates und meinte damit die prophetische Dimension der Dichtung. Wir nähern uns an diesem Abend zwei Beispielen von Kunstreligion, nachdem wir das aus der Romantik stammende Konzept im Allgemeinen kennengelernt haben.

Mit Stefan George und Richard Wagner begegnen uns zwei exzentrische und kontroverse Künstlerfiguren. Ihre Kunst will verzaubern, mittels Musik und Dichtung wollen sie die Hörenden ins Ausseralltägliche geleiten. Ist es möglich religiöse Sinnpotentiale durch Kunst zu erwecken oder ist auch hier, wie bei der Religion, ideologischer Abdrift eine mögliche Gefährdung?