Kirchenjahr

Als Kirchenjahr (lateinisch annus ecclesiasticus oder annus liturgicus; auch liturgisches Jahr oder Herrenjahr) bezeichnet man seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert im Christentum eine jährlich wiederkehrende festgelegte Abfolge von christlichen Festen und Festzeiten, nach der sich vor allem die Gottesdienstpraxis und Liturgie richten. Das Kirchenjahr beginnt nach katholischer wie evangelischer Tradition mit dem 1. Sonntag im Advent, die orthodoxen Kirchen beginnen es am 1. September, in Vorbereitung auf das Fest Mariä Geburt am 8. September.

Das Kirchenjahr besteht vor allem aus den zuerst um Ostern, dann auch um Weihnachten herum gebildeten Festkreisen, die in der Christentumsgeschichte allmählich zu einem Jahreszyklus vervollständigt wurden. Ihre Abfolge und ihr Umfang stimmen in Ost- und Westkirchen in etwa überein, die wichtigsten Festdaten der orthodoxen Tradition unterscheiden sich aber von denen der katholischen und evangelischen Tradition. Den Festzeiten sind bestimmte liturgische Farben zugeordnet.

(Quelle Wikipedia)

Der Osterfestkreis und die Fastenzeit

Mit dem Aschermittwoch beginnt der sogenannte Osterfestkreis, welcher eine vorösterliche Busszeit und eine österliche Freudenzeit in sich vereinigt und am Pfingstsonntag endet. Die 40-tägige Fastenzeit* ist von Neuorientierung und Umkehr geprägt. Die Zahl 40 weist eine reichhaltige Symbolik auf und verweist auf die Wüstenwanderung des Volkes Israel und die Versuchungen Jesu in der Wüste.
*die sechs Sonntage und beide Hochfesten «Heiliger Josef» und von «Maria Verkündigung» sind keine Fastentage

Am Aschermittwoch empfangen wir das Aschenkreuz und werden so an die Endlichkeit unseres Lebens erinnert. Die Sehnsucht des Menschen zielt aber auch das unzerstörbare Leben, welches in Jesus Christus erschienen ist. Die Besinnung der in Fastenzeit dient also auch dazu sich mit dieser Quelle des ewigen Lebens zu verbinden und durch das Gebet und den Verzicht erneuert zu werden. In Tagesevangelium des Aschermittwochs werden wir in eindrücklichen Worten für den Sinn des Fastens sensibilisiert:

Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. (Matthäus 6, 16)

Das Verzichten in den kommenden 40-Tagen soll also keine nur äusserliche Disziplinarübung sein, sondern es geht um das Erkennen des Wesentlichen und dem Wachsen in der Liebe.